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Die Einführung des digitalen Euro hat begonnen – schleichend, technokratisch, scheinbar harmlos. Was nach einem modernen Update unseres Geldsystems klingt, birgt in Wahrheit tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen. Zentralbankwährungen in digitaler Form – sogenannte CBDCs (Central Bank Digital Currencies) – sind keine bloße technische Spielerei. Sie verändern das Wesen des Geldes selbst.

Von der Geldbörse zur Datenbank

Im Gegensatz zum Bargeld existiert der digitale Euro nicht als Münze oder Schein. Er ist ein digitaler Eintrag auf einem staatlich kontrollierten Konto – direkt bei der Europäischen Zentralbank. Damit fällt eine fundamentale Freiheit weg: die anonyme, physische Bezahlung. Jeder Einkauf, jede Spende, jedes Trinkgeld wird nachvollziehbar, speicherbar, analysierbar.

Offiziell heißt es, der digitale Euro sei nur als Ergänzung gedacht, nicht als Ersatz. Doch die Realität sieht anders aus: In Ländern wie Schweden oder China schrumpft der Bargeldanteil rapide. Auch in Europa werden Geldautomaten abgebaut, Bargeldzahlungen schleichend unpraktischer gemacht. Der „freiwillige“ Umstieg ist ein Mythos – es ist die kontrollierte Austrocknung.

Technologie der Kontrolle

In Zeiten wachsender Überwachung und autoritärer Tendenzen stellt sich die Frage: Wem dient diese neue Infrastruktur?

Mit einem digitalen Zentralbankgeld kann nicht nur nachvollzogen, sondern auch gesteuert werden: Wer wann wie viel Geld wofür ausgeben darf, lässt sich technisch problemlos begrenzen. In China existieren bereits Systeme, in denen das Geld „verfällt“, wenn es nicht schnell ausgegeben wird – ein digitales Ablaufdatum auf deine Kaufkraft.

Auch selektive Einschränkungen sind möglich: Du möchtest an einer regierungskritischen Demonstration teilnehmen oder eine Umweltorganisation unterstützen? Theoretisch könnte dein Geld für genau solche Zahlungen gesperrt sein. Was als “technisches Feature” verkauft wird, ist in Wahrheit eine beispiellose Machtkonzentration.

Propaganda des Fortschritts

Die öffentliche Debatte wird gezielt auf technische Details gelenkt: Sicherheit, Komfort, Integration in bestehende Systeme. Kritische Fragen nach Demokratie, Freiheit oder Systemrisiken werden ausgeblendet oder als „Verschwörungstheorie“ abgetan. Dabei ist die historische Erfahrung eindeutig: Wo Macht ohne Kontrolle entsteht, wird sie missbraucht.

Befürworter argumentieren, der digitale Euro könne Korruption bekämpfen, den Zahlungsverkehr beschleunigen oder soziale Teilhabe verbessern. Das mag stimmen – doch zu welchem Preis? Die totale Kontrolle über unser Konsumverhalten, unsere Bewegungsprofile und unser Sparverhalten kann eine Waffe sein – in den falschen Händen.

Ein autoritärer Traum in demokratischer Verpackung

Was viele übersehen: Mit dem digitalen Euro verschwindet das letzte wirklich systemunabhängige Zahlungsmittel. Bargeld war bislang das einzige Mittel, das auch ohne Internet, ohne Strom, ohne Genehmigung funktioniert hat. Seine Abschaffung bedeutet nicht nur Komfortgewinn – sie bedeutet ein tiefes Machtgefälle zwischen Bürger und Staat.

Wenn jedes Zahlungsmittel technisch kontrollierbar ist, wird die Demokratie zur Fassade. Die ökonomische Selbstbestimmung endet dort, wo der Code entscheidet.

Persönliche Anmerkung des Autors:
Ich wünsche mir eine Welt, in der Menschen frei über ihr Geld und ihr Leben entscheiden können – ohne digitale Fesseln, ohne staatliche Überwachung. Eine Welt, in der Technologie dem Menschen dient – nicht seiner Unterwerfung.

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